Tolle Stimmung und beste Unterhaltung auf hohem Niveau sind stets beim Sommerfest des Musikvereins Schonach angesagt. Dieses Jahr müssen die Fans der Blasmusik auf das Fest in der Dorfmitte verzichten. Der Grund: Es fällt Corona-bedingt aus. Banner-Image Erdbeeren aus Ihrer HeimatErdbeeren zum selber pflücken. Frisch und aromatisch, direkt von Ihrer Hand in den Korb. Finden Sie unser Feld in Ihrer Nähe!
Schonach. Schweren Herzens sagten die Verantwortlichen des Musikvereins Kurkapelle Schonach jetzt ihr Fest ab, das sie sonst stets zum Beginn der großen Ferien im Schulhof und damit vor ihrem Probelokal bei der Dom-Clemente-Schule veranstalten.
"Das tut schon weh", betont Vorsitzender Klaus Dieterle. Das Fest war am 1. und 2. August wieder zum Auftakt der Schulferien geplant. "Wir dürfen es aufgrund der Corona-Verordnungen jedoch nicht veranstalten", bedauert Dieterle im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.
"Die Lieferanten haben wir bereits informiert und auch die befreundeten Musiker, die am Sonntag zum Frühschoppen, nachmittags und abends bis zur Tombola die Besucher aus nah und fern unterhalten hätten", berichtet Dieterle weiter. Er und seine Vorstandskollegen sind froh, "dass alles problemlos ging und alle Verständnis für die Absage hatten, inklusive der Band aus dem Elztal, die erstmals am Samstagabend bei uns zum Tanz und zur Unterhaltung aufspielen sollte."
Der Ausfall des zweitägigen Sommerfests reißt ein großes Loch in die Vereinskasse.
"Goht nit, git’s nit. Es gibt immer einen Weg."
Es ist in normalen Jahren die wichtigste Einnahmequelle des rund 50 Aktive, 25 Jugendliche und etwa 400 passive Mitglieder zählenden Vereins. "Trotzdem muss es weiter gehen. Goht nit, git’s nit. Es gibt immer einen Weg", ist sich der Vorsitzende sicher und lacht, wenn ihm eigentlich auch nicht so recht danach zumute ist. Denn auch weitere Einnahmequellen wie Kurkonzerte, Auftritte oder der Verleih der vereinseigenen Festzelte sind aktuell versiegt. "Wir dachten eigentlich, dass wir finanziell gut aufgestellt sind. Doch mit der Corona-Krise, in der fast nichts mehr geht, hatten wir natürlich nicht gerechnet", sagt Dieterle und erinnert sich an den bislang letzten öffentlichen Auftritt an der Fasnet. Die letzte große Zusammenkunft des Vereins vor dem Lockdown war die Hauptversammlung am 6. März, kurz danach traf das Versammlungsverbot in Kraft.
"Wir hoffen, dass wir wenigstens unser am 21. November geplantes Jahreskonzert veranstalten können", blickt Dieterle in die Zukunft. "Wir haben eigens ein Hygienekonzept zum Proben erstellt, damit es bald losgehen kann, wenn die Corona-Regeln gelockert werden."
Zunächst werden laut Dieterle erst Registerproben möglich sein, danach das Zusammenspiel des gesamten Orchesters. "Normalerweise machen wir das umgekehrt", erklärt der Vorsitzende. "Wir hoffen, dass wir bald einmal im Freien auf privatem Gelände und irgendwann im Haus des Gastes proben dürfen. Zwar nicht alle, aber zumindest 20 Musiker, denn im Probelokal ist eine Gesamtprobe definitiv nicht möglich, alleine schon aufgrund der Abstandsregeln, der geringen Raumhöhe und des fehlenden, separaten Ausgangs."
"Einige sind schon ganz heiß aufs Musizieren"
In der Hoffnung, dass das große Konzert des Musikvereins Kurkapelle wie geplant stattfinden kann, setzt Dieterle auch auf einen baldigen Übungsbeginn dafür. Denn Aufgrund der gegebenen Umstände müsse man noch früher als sonst mit den Proben starten.
Was die Probenarbeit der Jugendmusiker betreffe, könne man sich nicht beklagen. "Der Unterricht geht über Skype und klappt meines Wissens nach problemlos. Das ist auch wichtig, damit unser Nachwuchs nicht den Faden zur Musik und zum Verein verliert." Das gilt auch für die Erwachsenen. "Wir hoffen, dass nachher, wenn alles wieder normal läuft, auch alle wieder mit im Boot sind", betont Dieterle. Da er weiß, dass einige jetzt schon "ganz heiß aufs Musizieren sind", ist ihm um den Verein nicht bange. Auch hätten die Aktiven viele Ideen, die momentan aber "leider nicht alle umsetzbar" seien. So wollte man unlängst zur Unterhaltung im Kurgarten aufspielen, ließ es dann jedoch lieber, denn der Verein könnte verantwortlich gemacht werden, sollten sich zu viele Zuhörer versammeln und den nötigen Abstand nicht einhalten.