Schonach ist jetzt endlich schneefrei

Die Musiker des Musikvereins Kurkapelle 1839 haben eine coole Idee für ihr Sommerfest umgesetzt: eine Schneebar. Den Rest des Winters halten Susanne Kammerer (links) und Carmen Kammerer an der Schneebar in der Hand.

Schonach ist jetzt endlich schneefrei Nun ist es wohl gewiss, Schonach ist seit dem Sommerfest-Wochenende des Musikvereins Kurkapelle 1839 schneefrei. Die Musiker um Vorsitzenden Jochim Müller hatten zum traditionellen Sommerfest wieder einen Trumpf in der Hand. „Der Musikverein ist für seine verrückten Ideen zum Sommerfest bekannt“, sagt Müller. Vor Jahren war es die Sommerfasnet, jetzt drehte sich alles ums Thema Winter.

Eine Schneebar im Sommer

Allein schon die Idee, einen riesigen Schneehaufen von acht Meter Länge und zwei Meter Höhe oben im Wittenbach gut versteckt im Wald aufzuschichten und mit Planen abzudecken, darauf muss man erst mal kommen. Allerdings ist die seit März aufgeschichtete Schneepracht durch den lang anhaltenden Regen drastisch reduziert worden. Die Hitze der vergangenen Wochen tat noch ihr übriges und zum Schluss waren die Veranstalter froh, eine noch brauchbare Reserve zu haben, um die Schneebar damit auszustatten.

Im Rest der winterlichen Pracht sollten Mitspieler 15 Sekunden lang barfuß stehen. Irgendwie hatten die Schonacher jedoch wenig Lust sich in den Schnee zu stellen, dafür die anwesenden Feriengäste aus weiter Ferne umso mehr. Immerhin konnten die Teilnehmer, die die Zeit überstanden, an der Bar etwas zum Aufwärmen entgegennehmen.

Am Samstag lud die durchaus laue Sommernacht zum Verweilen auf dem Festplatz vor der Dom-Clemente-Schule ein. Die Neugestaltung des Platzes kam dem Festbetrieb durchaus entgegen und die aufgestellten Zelte wurden mit speziellen Bodenverankerungen befestigt. Wie vom Vorsitzenden zu erfahren war, haben Mitglieder vom Musikverein durch Unterstützung der Firma Burger Industrie Werke (BIW) die benötigten Teile in der Firma herstellen können.

Gelungene Party am Samstagabend

Die in den Pflastersteinen eingebrachten Verankerungen ermöglichen künftig das schnelle und zügige Aufstellen der Zelte. Zudem werde der Abbau einfacher vonstatten gehen, sind sich die am Aufbau Beteiligten sicher.

Der Musikverein lud zur Party ein und die Gäste strömten selbst zu vorgerückter Stunde noch zum Festplatz. Musste noch zu Beginn des Festes im Freien ein Platz unter den Sonnenschirmen aufgesucht werden, zog es die Gäste gegen später mehrheitlich unter die Zeltdächer. Im Innenraum der Schule war die Kaffee- und Kuchenbar eingerichtet.

Eine Türe weiter gelangten die Gäste in die Bar. Für musikalische Kurzweil sorgte dort ein Disk-Jockey und die Formation „Karibik“ unterhielt die Gäste überwiegend mit Musik aus dem vergangenen Jahrhundert. So mancher Schlager aus dieser Zeit wurde gespielt. Beim älteren Publikum kamen die Ohrwürmer vergangener Tage an.

Im Bereich der Küchen- und Ausschankzeile herrschte reger Betrieb. Die Gäste nahmen gerne das Speisenangebot an und Patrick Klein von der Krawazi Guggenmusik aus Villingen-Schwenningen versicherte: „Ich komme wegen dem Schaschlik nach Schonach. Das ist einfach gut. Und für uns ist der Auftritt in Schonach der Ferienbeginn.“

Derart gestärkt, platzierten sich die Guggenmusiker im Zelt und legten mit Volldampf los. Thomas Rapp, musikalischer Leiter der Guggenmusik, spornte die Musikerinnen und Musiker zur Höchstleistung an. Die Damen an den Posaunen, die Herren und Frau an den Pauken, alle waren in ständiger Bewegung. Choreographisch abgestimmt, nichts dem Zufall überlassen. Natürlich brachte die Guggenmusik auch ein Geschenk für Joachim Müller mit. Thomas Rapp überreichte während einer Spielpause das Präsent.

Die Kinder unter den Besuchern kamen ebenfalls nicht zu kurz. Im unteren Festplatzbereich waren die Jugendlichen vom musikalischen Nachwuchs zugange. Sie boten selbstgebackene Waffeln und Kinderschminken an. Mit dem Erwerb von Anhängern war eine Spende für die neuen T-Shirts für die Jugendmusik verbunden.

Etwas ruhiger gestaltete sich der Sonntag. Vormittags verkürzten die Musiker aus Biberach die Zeit vor dem Mittagessen. Die Holzmichelmusikanten aus Villingen-Schwenningen, unter der Leitung von Reinhold Schwarz, trugen eingängige Musik vor.

Kuhfladenlotterie

In unmittelbarer Nähe zum Festplatz stand eine Vorderwälder Kuh auf der Weide. Ihr ging es gut, sie konnte futtern so viel sie wollte, sich ausruhen, wiederkäuen und umherlaufen. Und doch stand sie unter ständiger Beobachtung. Denn ihr Futterplatz war in Planquadrate eingeteilt und ein strenger Wächter beobachtete das Verhalten der Kuh. Irgendwann ließ sie ihre Hinterlassenschaft fallen, und wenn ein Spielteilnehmer auf das betreffende Feld seinen Tipp abgab, war er der glückliche Gewinner.