Magische Augenblicke

Das Jugendblasorchester Rheinland-Pfalz mit dem Euphonium-Solisten Philippe Wendling unter der Leitung des Dirigenten Johann Mösenbichler wusste die Besucher zu überzeugen.

Magische Augenblicke Eine leise Enttäuschung konnte die Vorsitzende des Musikvereins Kurkapelle Schonach nicht verhehlen: Mit dem Landesjugendblasorchester Rheinland- Pfalz hatte der Verein eines der besten Blasorchester in Deutschland verpflichtet – und der Besucheransturm hielt sich in engen Grenzen.

Knapp mehr als 100 Besucher erlebten ein Blasorchester, das in sinfonischer Besetzung recht moderne, zeitgenössische Blasmusik spielte. Bestens eingestimmt war das Orchester, das sich in einer einwöchigen Vorbereitungsphase die "Tonspuren" mit ihrem charismatischen Dirigenten Johann Mösenbichler erarbeitet hatte und sie am Sonntagabend einem Publikum präsentierte, das fachkundig und handverlesen war. Fantastisch war bereits die "Festmusik für Brass-Ensemble und Pauken" von Albin Zaininger, doch das Orchester und sein Dirigent wussten sich im Verlauf des Konzerts durchaus zu steigern.

Dies bewiesen sie bereits mit dem zweiten Stück, als Gastsolist Philippe Wendling erstmals mit dem Euphonium in Erscheinung trat. Ein Solist kommt dann besonders gut zur Geltung, wenn auch die Begleitung passt – und bei den "Symphonic Variants" von James Curnow stimmte alles. Der weiche, sonore Klang des Instruments, das zwischen Tenorhorn und Tuba angesiedelt ist, überzeugte die Besucher und riss sie zu begeistertem Beifall hin. Wendling und sein Euphonium konnte man nach der Pause ein zweites Mal genießen.

Die magischen Augenblicke zwischen dem Sonnenuntergang und dem Eintritt der Dämmerung beschrieb Percy Aldridge Grainger mit "Molly on the Shore" musikalisch, auf einfühlsame Weise umgesetzt vom Orchester.

Mit der teils südländisch angehauchten "Fourth Symphonie" von Alfred Reed schickte das Orchester die Besucher in die Pause, in der die Kurkapelle Schonach ihre Besucher bewirtete. Auch nach der Pause konnten die Musiker ihr Publikum überzeugen und schlossen das Konzert nach "Pomp and Circumstance, Nr. 4" von Edwin Elgar und "The Green Hill" von Bert Appermont mit der "Hymn of the Highlands" des 1951 geborenen Komponisten Philip Spark.